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Ratgeber

Der Borkenkäfer, ein großer Feind der Forstarbeit: Wie lassen sich Borkenkäfer bekämpfen?

Veröffentlichungsdatum: 02.11.2017 00:00
Mildere Temperaturen im Winter sowie warme und trockene Sommer - die Prognose des Klimawandels. Unsere Bäume werden dadurch geschwächt, zum Vorteil der Borkenkäfer: Sie nutzen vermehrt Fichtenbestände als Wirte. Doch wie heißt es so schön? "Sei deinen Freunden nah, doch deinen Feinden noch näher." Deshalb ist es jetzt an der Zeit, den Feind "Borkenkäfer" genauer unter die Lupe zu nehmen: Wie verhalten sich diese Schädlinge, und wie schütze ich meinen Bestand vor Borkenkäferbefall?
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Gefährlichste Borkenkäferarten: Kupferstecher und Buchdrucker

Borkenkäfer überwintern entweder in der Baumrinde oder im Boden als Larven, Puppen oder Käfer. Wann die Käfer jedoch aus ihren Winterquartieren ausschwärmen, ist stark abhängig von Höhenlage, Exposition und Bestandssituation. Sie schwärmen nämlich dann aus, wenn eine Tageslänge von 14 Stunden überschritten ist und wenn trockene Temperaturen um die 16 °C herrschen. In diesem Jahr begann der große Schwärmflug der Waldschädlinge deshalb bereits im Mai.

Sind die Borkenkäfer erst unterwegs, befallen die Männchen bereits nach wenigen Tagen neue Fichtenbestände, um die Rammelkammer anzulegen: Weibchen können dort neue Eier einlegen. Das entstandene braune Bohrmehl gilt als eindeutiges Merkmal für einen Schädlingsbefall von Buchdruckern. Für Forstarbeiter besteht die Chance, mit einer aufwendigen Bohrmehlsuche, eine frühzeitige Befallsdiagnose zu erstellen. Befallen jedoch Kupferstecher die Fichten, ist das nur schwer erkennbar. Charakteristisch sind hierfür rotbraune Verfärbungen der Krone, von oben nach unten, jedoch treten diese Verfärbungen erst Wochen oder Monate nach dem Befall auf.
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Großes Schadenpotenzial - Auch Kleinvieh macht Mist

Nach einem Regenerationsfraß beginnt innerhalb von zwei bis vier Wochen schon die Geschwisterbrut, zudem kann von durchschnittlich 60 Nachkommen pro Weibchen ausgegangen werden. Pauschal hochgerechnet kann die Nachkommenschaft eines Weibchens, bei drei Generationen und mehreren Geschwisterbruten, also um die 100.000 Borkenkäfer im Jahr betragen.

Vorbeugungsmaßnahmen sind daher besonders wichtig, um den Brutraum für Borkenkäfer zu verkleinern. Die zuverlässigste Methode ist eine "saubere Waldwirtschaft". Vor allem nach Sturmwürfen profitieren Borkenkäfer ungemein von dem vorhandenen Brutmaterial. Deshalb gilt: Einzel- und Nesterwürfe müssen vor flächigen Windwürfen aufgearbeitet werden. Die Reihenfolge ist relevant, weil die kleineren Schadflächen von den Borkenkäfern schneller als verfügbarer Brutraum besetzt werden. Zusätzlich hat das Aufarbeiten von süd- und südwest-exponierten Lagen Vorrang. Das Befallsrisiko ist hier deutlich größer, da Borkenkäfer warme und sonnige Randlagen bevorzugen. Weil sich die Käfer in wärmeren Lagen auch schneller entwickeln, ist die Aufarbeitung an Tief- und Hanglagen zudem vor der Aufarbeitung von Hochlagen auszuführen. Sollte der Fichtenbestand jedoch schon befallen sein, ist schnelles Handeln gefragt:
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Befallene Bäume sofort entfernen

Eine Bekämpfungsstrategie ist das rechtzeitige Fällen, denn das geschädigte Holz darf keinesfalls im Wald verbleiben, bis die Borkenkäfer ausschlüpfen. Die Lagerung wird deshalb mit einem Abstand von mindestens 500 Metern zum gefährdeten Wald empfohlen.

Zwar lassen sich Borkenkäfer von Fangbäumen anziehen, aber verschonen dadurch nicht automatisch den Fichtenbestand. Somit dienen Fangbäume nur für Analysen und Stichproben, nicht zur Bekämpfung.
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